alnobf!
lässt sich von der einzigartigen Geschichte mehrerer Wohnhäuser in Berlin-Karlshorst inspirieren, die vor Ort als Russenhäuser bekannt sind






Die Gebäude stehen seit dem endgültigen Abzug der sowjetischen Truppen aus Berlin im Jahr 1994 leer



© Dieter Zeh, 1985, Museum Lichtenberg




Anlässlich des 30. Jahrestages des Abzugs in diesem Jahr untersucht alnobf! das Erbe dieses historischen Prozesses aus einer aktualisierten zeitgenössischen Perspektive



Was ist deine Verbindung zu Karlshorst und zu dieser Geschichte?




© Matthias Töpfer, Museum Lichtenberg

Hast du Objekte, Fotos oder Geschichten, die mit diesem Kiez oder den leerstehenden Gebäuden in Verbindung stehen und die du gerne teilen möchtest?



geplante aktivitäten

recherche woche


20-23 Juni
13:00 - 21:00
Ecke Andernacher Str. / Königswinterstr.


Eine wichtige erste Phase von alnobf! war die Durchführung eines Austauschprogramms vor Ort in Karlshorst, das Vorträge, Diskussionen, Lesungen, Recherchen und informelle Treffen mit lokalen Initiativen umfasste.

Programm Höhepunkte:

- 22.06.2024, 13:00-15:00
Mittagessen & Gespräch: Sowjetisches Erbe in Karlshorst mit Christoph Meißner / Museum Karlshorst (DE)

- 22.06.2024, 18:30-21:00
Lesung: Wolfgang Schneider / Karlshorster Geschichtsfreunde (DE)

- 23.06.2024, 15:00-16:30
Nachbarschaftsspaziergang: Ricardo Neuner / Historiker (DE)

- 23.06.2024, 17:00-19:00
Soundwalk: Die Dokumentation der
Russenhäusen heute (DE & EN)

Das vollständige Programm findest du 
hier

ausstellung


03-16 August
GISELA - Freier Kunstraum Lichtenberg


Eröffnungsveranstaltung:
2. August, 18 Uhr

Adresse:
Giselastr. 12, 10317 Berlin

Eine Ausstellung im August präsentierte die Ergebnisse der viertägigen Austauschprogramm-Initiative. Die Präsentation erweiterte das Thema des kollektiven Gedächtnisses anhand von Objekten und den persönlichen Geschichten der Einwohner*innen Lichtenbergs vertiefen.









audiowalk


16. November
Bahnhof Berlin-Karlshorst


Treffpunkt:
S-Bahn Kalrshorst

Stolzenfelsstraße, 10318 Berlin
(Gegenüber von ‘Der Bäcker Feihl’)

Im November endete unser Projekt mit einer offenen Einladung zu unserem Audiowalk, in dem wir unsere Recherchen und Erfahrungen der letzten sechs Monate zusammenfassten. Dieser Audiospaziergang bietet den Zuhörern eine aktuelle Perspektive auf das sowjetische Erbe in Karlshorst und darüber hinaus.

Der Audiowalk ist auf Deutsch und Englisch verfügbar.

Bitte bringe Kopfhörer mit. Ein Mobiltelefon mit Internetdaten ist ebenfalls erforderlich.

Vollständige Abschrift hier


Credits

Drehbuchautorin: Lainey Molloy
Musikproduzent: Jonathan Knowles

Stimmen: Annette Stall, Dawn Patricia Robinson, Alexey Kokhanov, Marianne Streisand, Wolfgang Voigtländer, Sophia Kimmig, Wolfgang Schneider, Sophia Linden, Hannah Alongi, Jeremy Knowles, Katya Romanova

Historischer Berater: Wolfgang Schneider, Geschichtsfreunde Karlshorst

Archivarische Aufnahme: Lautarchiv der Humboldt-Universität zu Berlin

Übersetzung vom Englischen ins Deutsche: Sophia Linden


Videograf: Nikolai Alber / good will medien

reichweite des projekts


alnobf! setzt sich mit den langfristigen Auswirkungen des Abzugs auseinander, indem es ihn als ein Phänomen reflektiert, das bis heute verbindet und zugleich trennt. Das Projekt wird dieses Ziel der Reflexion erreichen, indem es neue Dialoge über die verlassenen Gebäude in Karlshorst von und mit den Menschen schafft, die ihnen geografisch am nächsten sind.


Die Forschung wird darauf ausgerichtet sein, die Perspektiven sowohl der neuen Bewohner*innen dieses Viertels als auch der Personen und Gruppen zu berücksichtigen, die Erinnerungen und Erfahrungen mit den Gebäuden vor 1994 teilen. Dieses Projekt unterstreicht, wie wichtig es ist, lokale Gemeinschaften in bürgerschaftliche Prozesse einzubinden und eng mit lokalen Akteur*innen zusammenzuarbeiten - insbesondere mit Menschen mit Migrationshintergrund, die möglicherweise an den Rand gedrängt werden oder unterrepräsentiert sind -, indem Aktivitäten in öffentlichen Räumen und Gemeindezentren stattfinden.

Das Projekt wird sich über einen Zeitraum von sechs Monaten erstrecken. Es umfasst eine Vor-Ort-Recherche in Karlshorst im Juni und mehrere Präsentationen in Lichtenberg. Die Ergebnisse unserer Forschung werden durch ein hybrides Ausstellungsformat von Veranstaltungen vermittelt, die kostenlos und für alle zugänglich sind. Dieses Format umfasst Interventionen im öffentlichen Stadtraum und eine Präsentation der Forschungsergebnisse in einer Ausstellung im GISELA - Freier Kunstraum Lichtenberg. Darüber hinaus werden ein gedruckter Katalog und eine Videodokumentation dafür sorgen, dass die Projektergebnisse über die aktive Projektlaufzeit hinaus für die Öffentlichkeit zugänglich bleiben.


die ursprünge von alnobf!


Der Titel dieses Projekts bezieht sich auf die englische Übersetzung der letzten Zeilen des Science-Fiction-Romans Roadside Picnic der Brüder Strugatsky aus dem Jahr 1972, in dem die Protagonisten mysteriöse Gegenstände untersuchen, die von Außerirdischen auf der Erde hinterlassen wurden, die inzwischen auf ihren Heimatplaneten zurückgekehrt sind.


At first he didn't hear what this talking key was shouting, but then something seemed to switch on inside him, and he heard: "Happiness for everyone! Free! As much happiness as you want! Everyone gather round! Plenty for everyone! No one will be forgotten! Free! Happiness! Free!"

Anfangs hörte er gar nicht auf das, was sein sprechender Dietrich von sich gab, dann aber rastete gleichsam etwas in seinem Hirn ein, und er vernahm die Worte: „Glück für alle! Umsonst! Glück im Übermaß! Kommt alle her, es reicht für jeden! Niemand soll erniedrigt von hier fortgehn! Umsonst! Glück umsonst!“

- Roadside Picnic, Arkady & Boris Strugatsky

alnobf! zieht Parallelen zwischen den verbotenen Zonen in Roadside Picnic und den leer stehenden Gebäuden in einem ansonsten lebendigen und sozial aktiven Wohnviertel in Berlin-Karlshorst. Trotz dieser Ähnlichkeit werden die Teilnehmer*innen dieses Projekts weder Privateigentum ohne Erlaubnis betreten noch andere dazu ermutigen, dies zu tun. alnobf! zielt darauf ab, die Menschen, die in der Nähe der verlassenen Gebäude leben, zu befähigen, diesen Ort durch künstlerische Intervention, Memory Mapping und Performance symbolisch zu reaktivieren und zurückzuerobern, nicht durch Gesetzesbruch.


team



© Izzy Dempsey

Hannah Alongi

(sie/ihr) ist freiberufliche Pädagogin in Berlin. In ihrer aktuellen Arbeit beschäftigt sie sich mit Themen wie Bewegungsfreiheit im öffentlichen Raum, Demokratisierung des Informationsaustauschs und generationenübergreifenden Bildungsmodellen. Ihre pädagogische Arbeit basiert auf der Montessori-Pädagogik und ihre Lehrplanentwicklung zielt darauf ab, autonome Lernstrukturen für Heranwachsende zu schaffen. Sie ist Mitbegründerin von Community Sound Lab, einer ortsspezifischen Workshop-Reihe für Kinder, die Audio als eine Form der Dokumentation der Stadt einsetzt.


© Izzy Dempsey

Jeremy Knowles

(er/ihm) ist ein britischer Künstler, der sich in seinen Arbeiten mit verschiedenen Aspekten des Lebens in europäischen Städten auseinandersetzt. Er benutzt dafür Fotografie, Ton und Spaziergänge. Jeremy stellt seine Arbeiten häufig in Deutschland und Europa aus und hat auch in China, Russland und den USA ausgestellt. Er hat einen Bachelor-Abschluss in Fotografie von der University of the Arts London und absolviert derzeit einen Master-Studiengang in Raumstrategien an der Kunsthochschule Berlin Weißensee. Im Jahr 2023 kreierte Jeremy den Soundwalk Open the Night vor dem S+U-Bahnhof Lichtenberg, der sich mit dem Thema Lichtverschmutzung auseinandersetzt.


© Izzy Dempsey

Katya Romanova

(sie/ihr) ist Designerin, Projektmanagerin und Mitbegründerin von re:imagine your city. Sie koordiniert und kreiert urbane Projekte mit Schwerpunkt auf Gemeinschaftsbildung und partizipativen kreativen Methoden wie Audio-Storytelling, Fotografie und Food-Design. Katya hat einen Abschluss in Sprachenlehre und einen Bachelor of Arts in Visueller Kommunikation an der HTW Berlin.


partner


Der Kiosk of Solidarity ist ein interventionistisches Format, finanziert vom Berliner Projektfonds für urbane Praxis und dem Forschungsprojekt Transforming Solidarities (Berliner Universitätsallianz), kuratiert von Transforming Solidarities und organisiert von ConstructLab. Der Kiosk als niedrigschwellige Alltagstypologie markiert eine besondere Form der solidarischen Stadtproduktion: Er wird zum innerstädtischen Labor und zum Ort des transdisziplinären Austauschs. Der Kiosk der Solidarität bringt lokale Initiativen und Nachbarschaften an den jeweiligen Standorten zusammen, wird zur Plattform, sammelt lokales Wissen und initiiert oder stärkt transformative Prozesse solidarischer Stadtentwicklung.

GISELA - Freier Kunstraum Lichtenberg, eröffnet im März 2019, ist ein von Künstler*innen gef
ührter Kunst- und Projektraum in Trägerschaft vom Kulturring in Berlin e. V., gefördert vom Bezirksamt Lichtenberg, Fachbereich Kunst und Kultur. Die GISELA versteh
t sich als Begegnungsort im Weitlingkiez mit einem künstlerisch-kulturellen Schwerpunkt. Das Angebot richtet sich an Bürgerinnen und Bürger aller Generationen, vor allem aus der unmittelbaren Umgebung und darüber hinaus. Regelmäßig finden Ausstellungen sowohl von erfahrenen als auch von jungen Künstler*innen aus Lichtenberg statt. Das Team steht in enger Verbindung mit der im Bezirk ansässigen internationalen Künstler*innenszene.




förderung


alnobf! wird gefördert von Bezirkskulturfonds (BKF) Lichtenberg


 

dankeschön


Anna Katz & Dirk Moldt vom Museum Lichtenberg, Christoph Meißner & Ann-Sophie Winterhoff vom Museum Karlshorst, Inge Gräber & Heinz-Hermann Jurczek vom GISELA-Freier Kunstraum Lichtenberg, Moritz Ahlert & Kiosk der Solidarität, Geschichtsfreunde Karlshorst, Wolfgang Schneider, Marianne Streisand, Wolfgang Voigtländer, Sophia Kimmig, Sophia Linden, Lilia Usik, Caroline Winkler, Christiane Wiegand, Nele Saß, Ricardo Neuner, Lainey Molloy, Jonathan Knowles, Annette Stall, Dawn Patricia-Robinson, Alexey Kokhanov, Pirkko Husemann & Pierre Karohs von KAHO, Niko Alber, Izzy Dempsey, Stasi-Unterlagen-Archiv, Sabine Musial vom Tagebuch- und Erinnerungsarchiv, Christopher Li vom Lautarchiv der Humboldt-Universität zu Berlin, und allen, die uns bei dem Projekt unterstützt haben!